Einladung: Vortrag
für Montag, den 22.04.2024
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla, Mühsam-Saal,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Prof. Dr. Claus Zittel (Stuttgart)
„Selbstkenner! Selbsthenker!“
Unter Berufung auf Formeln wie „Werde, der du bist“ oder „Erzähle dich selbst“ verharmlosen und trivialisieren nicht wenige Interpreten Nietzsches Philosophie zu einer Anleitung zur Lebenskunst. Im Graubereich des Begriffes der „Lebenskunst“ florieren heute Theorie-Ansätze, die Nietzsches Moral und Kunst zu einer neuen ästhetischen Ethik zu verschwistern suchen. Der Vortrag wendet sich gegen jene optimistische Nietzsche-Deutungen, die da meinen, es führe die Selbsterkenntnis zu einer Selbstüberwindung, Selbsterhöhung oder gar Selbstgestaltung, in Zuge derer das eigene Leben, der eigene Charakter wie ein Kunstwerk geformt werden soll. Stattdessen soll das Verhältnis von Erkenntnis, Kunst, und Ethik bei Nietzsche ausdifferenziert und das mit der Selbsterkenntnis verbundene Motiv der Tödlichkeit der Wahrheit in seinen Folgen expliziert werden.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Einladung: Vortrag
für Montag, den 18.03.2024
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla, Mühsam-Saal,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Prof. Dr. Andreas Urs Sommer (Freiburg)
Werden, wer man ist? Über einige Nöte, eine Nietzsche-Biographie zu schreiben
Von keinem Denker des 19. Jahrhunderts dürfte wie im Falle Nietzsches eine derartige Fülle von Material vorliegen, das eine Biographie verwerten könnte. Wie geht der Biograph mit dieser Materialfülle um, wie und was wählt man aus? Nietzsche hat sein Leben, sein Denken und sein Schaffen von Kindsbeinen an selbst reflektiert und kommentiert. Sich von diesen – durchaus nicht widerspruchsfreien – Narrativen freizumachen, stellt, wie ein Blick in bisherige Biographien beweist, eine erhebliche Herausforderung dar.
Wie soll eine Biographie das Verhältnis von Leben und Werk gewichten? Und vor allem: Welche Kausal- oder Wechselbeziehungen postuliert eine Biographie zwischen Leben und Werk? Solchen Fragen werden wir uns an diesem Abend widmen, der das Jahresthema des Nietzsche-Forums München aufnimmt: Was heißt es, zu werden, wer man ist?
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Einladung: Vortrag
für Montag, den 26.02.2024
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla, Mühsam-Saal,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Dr. Dr. Timon Georg Boehm (Zürich)
Werde, der du bist – ein Problem der philosophischen Symptomatologie bei Nietzsche und Spinoza
Weder Nietzsche noch Spinoza sind einfache «Ratgeberphilosophen». Dennoch kann mit ihnen die Frage «Wie man wird, was man ist» auf lebensnahe Weise einer Antwort zugeführt werden. Bei Spinoza gibt es allerdings keine Freiheit im gewöhnlichen Sinne als Bedingung der Möglichkeit, um Vorsätze, Ziele und Ideale zu verfolgen. Aus menschlicher Perspektive ist eine Entwicklung deshalb nur paradox zu denken. Während bei Spinoza dafür die eigene Erkenntnisleistung zentral ist (vgl. «Die Ethik»), wäre für Nietzsche «nosce te ipsum das Recept zum Untergang» (vgl. «Ecce Homo»), sofern das Bewusstsein als blosse Oberfläche in die Irre führt. Stattdessen verfügen wir immer nur über Zeichen und Symptome tieferer Schichten und Ursachen, die gedeutet werden müssen. Für beide, Spinoza und Nietzsche, lautet die Schlüsselfrage daher nicht «Was soll ich tun?», sondern «Was drücken meine Handlungen und Affekte aus bzw. wovon sind sie Symptome?»
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Einladung: Vortrag
für Montag, den 29.01.2024
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Dr. Elke Wachendorff (Gilching)
Der Wanderer auf „Hadesfahrt“ – Friedrich Nietzsches Krisenerfahrung
Zum 1. März 1878 war ein neues Werk Nietzsches erschienen unter dem Titel „Menschliches, Allzumenschliches“, und diesem hatte er bald ein nächstes Büchlein nachgeschickt und als „Nachtrag“ bezeichnet: „Vermischte Meinungen und Sprüche“ betitelt, erschienen am 12. März 1879. Ein bemerkenswerter Aphorismus (408) schließt diesen Text ab und steht unter dem Titel: „Hadesfahrt. —“
Nietzsche präsentiert zum Abschluss seiner Bücher gerne auffallende, besondere Aphorismen, auch mal mit einem Fragezeichen endend, die auf ein kommendes, nächstes Werk verweisen, die eine Verbindung schaffen, das Interesse des Lesers und Mitdenkers wach halten möchten. Diesmal ist dieser abschließende Text aber doch etwas Besonderes, Gewichtigeres, immerhin ist eine „Hadesfahrt“ doch eine recht aussergewöhnliche Herausforderung.
Der Vortrag wird sich diesem Aphorismus ausführlich widmen mit Blick auf die damalige Lebenssituation Friedrich Nietzsches, auf den Topos und dessen wichtige Referenzen, auf die Bedeutung, die Nietzsche ihm hier beilegt und auf die Ausblicke, die er dieser Reise entnimmt.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Aktuelles - Termine 2023
Einladung: Vortrag
für Montag, den 27.11.2023
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Heike Fiedler (Genf)
Nietzsche in Venedig – langues de meehr
Als intermedial schreibende Dichterin wurde ich im Sommer 2023 im Rahmen der Nietzsche-Werkstatt nach Sils Maria eingeladen, um eine Perfomance zum Thema Nietzsche und Venedig zu realisieren. Meine Recherchen führten mich hin in diese Stadt, in meinem Notizbuch Nietzsches Gedicht «Venedig», sowie Angaben zu den Orten seiner verschiedenen Aufenthalte.
Die Ton- und Bildaufnahmen, die ich in Venedig realisiert habe, sind heute Bestandteil der Performance Nietzsche in Venedig_langues de meehr, die natürlich auch poetische Texte von Nietzsche enthält, sowie ein cut-up aus Fragmenten seiner Korrespondenzen, in denen er Venedig thematisiert.
Der im Titel der Performance enthaltene Zusatz langues de meehr verweist auf meinen 2009 in der Reihe «editions spoken skript» erschienen Gedichtband. Damit stelle ich eine Brücke zwischen meinen Gedichten und einigen Aspekten der Philosophie und der Lyrik Nietzsches her. Vom Nihilismus hin zu meinem Gedicht «alles nichts», von den Worten «An der Brücke jüngst stand ich…» hin zu «bridge», von «Nach neuen Meeren» hin zu «langues de meehr»
Es ist eine grosse Freude, die audio-visuelle Performance Nietzsche in Venedig_langues de meehr in München aufführen zu können und damit u.a. auch die Texte «Nur Narr! Nur Dichter!» oder «Klage der Ariadne» über meine Stimme zu vertonen.
Damit wird Nietzsche auch hier in die Künste der Gegenwart übersetzt. Hinübergesetzt.
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Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Einladung: Vortrag
für Freitag, den 03.11.2023
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Dr. Virginie Séguin (Montreal)
Werner-Ross-Stipendiatin 2019
Eine symbolische Analyse des Gemäldes Silser See, Engadin von Gabriele Münter
Silser See, Engadin (1927) ist ein Landschaftsbild, das zu den am wenigsten bekannten Werken der Deutschen expressionistischen Künstlerin Gabriele Münter gehört. Die Marginalisierung dieses Gemäldes in ihrem Werkkorpus kann erklärt werden einerseits durch die Tatsache, dass es immer im kleinen Kreis privater Sammler verblieb, andererseits dadurch, dass das Bild Silser See, Engadin in eine weniger produktive Phase von Münters Schaffen gehört, die bis heute wenig Interesse seitens der Kunsthistoriker erfahren konnte. Diese Phase entspricht dem Zeitfenster 1920-1930, eine Dekade, in der Münters Inspiration in significantem Ausmaß schwand durch eine tiefe persönliche und künstlerische Krise. Diese Krise war vornehmlich bedingt durch das Ende von Münters Beziehung zum russischen Maler Wassily Kandinsky, die auf den Ausbruch des ersten Weltkrieges im Jahr 1914 folgte. Zusätzlich zum Ende dieser Beziehung hatte der Ausbruch des ersten Weltkrieges auch die Auflösung des Blauen Reiters bedingt, jener Künstlervereinigung, in welcher Münter aktiv gewesen war.
Der Beginn einer Münter-Renaissance wird im Allgemeinen ihrer Begegnung mit dem Kunsthistoriker Johannes Eichner Ende 1927 zugeschrieben (der ab 1928 ihr neuer Lebenspartner werden sollte), oder aber auch ihrem einjährigen Aufenthalt in Paris 1929-1930. Während zutreffend ist, dass diese zwei Ereignisse eine Schlüsselrolle spielten für den neuen künstlerischen und persönlichen Impetus, den Münter in den späten 20er Jahren erlebte, werde ich in meinem Vortrag argumentieren, dass es Münters Aufenthalt in Sils Maria im August 1927 war, der den Beginn dieser ihrer Renaissance markiert. Es ist dies der Ort, der sie zu ihrem Gemälde Silser See, Engadin inspirierte, und der bekannt war als jener Ort, in dem Friedrich Nietzsche die Eingebung zu seinem Also sprach Zarathustra erfuhr.
Um dies zu belegen werde ich die unterschiedlichen Symbole analysieren, welche im Bild Silser See, Engadin enthalten sind, und aufzeigen, wie Münter die Bestandteile der Landschaft von Sils Maria verwandelte, um ihre eigene Wiedergeburt nach einer langen Krisenperiode auszudrücken. Wie wir dabei sehen werden, werden Nietzsches Schriften und das, was er für Münter darstellte – Nietzsches Philosophie entwickelte einen große Einfluß auf die Gruppe des Blauen Reiters – dabei helfen, die Bedeutung von Silser See, Engadin zu verstehen.
Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten werden unter dem Titel:
A symbolic analysis of the painting Silser See, Engadin by Gabriele Münter
Übersetzungshilfe kann bei Bedarf in der anschließenden Diskussion erfolgen.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Einladung: Vortrag
für Montag, den 17.07.2023
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Dr. Hansdieter Erbsmehl (Berlin)
„Nietzsche hat alles von mir geklaut“.
Friedrich Nietzsche in der Popkultur und Massenkunst
Nietzsches Philosophie und seine Lebensgeschichte haben in der Populärkultur eine eigene Dynamik entfaltet. Unabhängig von den akademischen Diskursen äußert sich diese massentaugliche Rezeption in einer Mischung aus kruden Slogans, subtiler Zivilisationskritik und allegorischem Spektakel. Mit dem Internet hat sich der „Infekt Nietzsche“ um ein Vielfaches potenziert.
Nietzsches Aneignungen erscheinen zuweilen banal, frivol, ja vulgär, doch sie sind häufig getragen von der verehrenden Anerkennung des akademischen Außenseiters und opponierenden Kritikers der Moral.
Im Mittelpunkt der live kommentierten audiovisuellen Präsentation stehen Vertonungen von Texten und Gedichten Friedrich Nietzsches sowie verehrende musikalische Zueignungen, beginnend mit Jim Morrisons „Ode to Friedrich Nietzsche“ von 1968. Begleitende Videoschnipsel mit animierten Nietzsche-Cartoons, theatralen Spielszenen und post-dadaistischen Performances versprechen einen ebenso kurzweilig-vergnüglichen wie nachdenklich stimmenden Abend.
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Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
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Einladung: Vortrag
für Montag, den 26.06.2023
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Prof. Beatrix Himmelmann (Tromsö)
Nietzsche über den Willen zur Macht und die Liebe als Lebensprinzipien
Der Gedanke des Willens zur Macht spielt bis in Nietzsches letzte Texte hinein eine hervorgehobene Rolle. Den Willen zur Macht als Lebensprinzip anzuerkennen, stellt Nietzsche zufolge vor die Aufgabe, den Menschen von einem idealistisch verfälschten Selbstverständnis zu befreien. Es gelte, „den Menschen […] zurückzuübersetzen in die Natur“ und den „schreckliche[n] Grundtext homo natura“ wieder lesbar zu machen (JGB 230).
In einigen späten Texten jedoch experimentiert Nietzsche mit Entwürfen zu einer Lebenshaltung, die den Willen zur Macht unterläuft. Er veranschaulicht und analysiert sie anhand des „psychologischen Typus“ des Jesus von Nazareth. Sie gründe auf der „Liebe – ohne Abzug und Ausschluss, ohne Distanz“. Der „Gegensatz zu allem Ringen, zu allem Sich-in Kampf-fühlen“, wie sie das Leben nach dem Willen zur Macht auszeichnen, sei in Jesus zum „Instinkt“ geworden (AC 29).
Nietzsches Antichrist tastet und schreibt sich an diesen Jesus von Nazareth heran; durch die Übermalungen seiner Gestalt im Zuge einer mit Paulus einsetzenden langen und verfehlten Deutungsgeschichte hindurch sucht er die Konturen einer neuen Lebensmöglichkeit freizulegen. Eine Einstellung zu sich selbst und zur Welt, die keinen Widerstand, keine Abgrenzung oder Distanz kennt und sich nicht einmal mehr formuliert, sondern sich in der „Praktik des Lebens“ zeigt, erscheint schließlich „als einzige, als letzte Lebens-Möglichkeit“ (AC 30, 33).
Was aber ist mit einer solchen neuen Unmittelbarkeit der Liebe, wie sie Nietzsche in Aufnahme frühromantischer Denkfiguren vor Augen führt, gewonnen? Wäre mit ihr eine Rückübersetzung des Menschen in die Natur geleistet? Anders gesagt: Können und sollen wir den Weg, der vom Kindheitsparadies vor dem Sündenfall über die Unschuld eines durch den Willen zur Macht geordneten Lebens zu den Postulaten der Freiheit, des Rechts und der Moral führte, gleichsam durch alle Stufen des Geistes hindurch zurückgehen, um „zuletzt unter den Menschen und mit sich wie in der Natur, ohne Lob, Vorwürfe, Ereiferung“ zu leben? (MA I 34)
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Einladung: Vortrag
für Montag, den 22.05.2023
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Dr. Frank Bestebreurtje (Basel)
"Vielleicht in sehr verschiedenen Welten, so gleich auch die Stimmung schien."
Die Freundschaft zwischen Erwin Rohde und Friedrich Nietzsche im Spiegel ihrer Korrespondenz
Der kürzlich erschienene 4. Band von Erwin Rohdes „Briefe aus dem Nachlass“ (Olms-Verlag 2022) bietet Gelegenheit, die enge Freundschaft zwischen Nietzsche und Rohde näher zu beleuchten. Wie hat ihre Beziehung Nietzsches Auffassung und Ideal von Freundschaft und Liebe mitgeprägt? Wie hat sich ihre „Harmonie in den Grundstimmungen des Denkens und Seins“, wie es Rohde 1867 in seinem ersten Brief an Nietzsche formulierte, bis zur Entfremdung in den 1880er Jahren entwickeln können? Nach einer Einführung in Leben und Werk Rohdes und in die Publikationsgeschichte ihrer Korrespondenz, werden ausgewählte Briefstellen vorgetragen, um anhand ihrer eigenen Worte diese Entwicklung nachzuvollziehen, die in der Nietzsche-Forschung noch als „ungelöstes Rätsel“ gilt.
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Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Einladung: Vortrag
für Montag, den 24.04.2023
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Prof. Dr. Hans Rüdiger Schwab (Münster)
Ausgriffe nach "Draußen".
Lou Andreas-Salomés vielschichtige Deutung des "Liebesproblems"
Wenn Lou Andreas-Salomé über die Liebe schreibt (was in ihrem Werk oft geschieht), geraten damit höchst unterschiedliche Bezüge in den Blick. Grundsätzlich äußert sich in der Liebe für sie stets eine Bewegung des Menschen nach "Draußen", auf etwas hin, das er selbst nicht ist und mit dem er eins werden möchte. Eine andere Person sowohl als auch die Natur oder der gesamte Kosmos können hier das Ziel sein. Der gemeinsame Zug besteht jeweils darin, dass es sich um einen Prozess handelt, der Fremdes, ebenso Lockendes wie Begehrtes, in das eigene Innere holt, auch wenn derlei (besonders im ersten Falle) nicht ohne Verwerfungen abgehen mag. Mit zahlreichen Zwischenschattierungen kreuzen sich Gläubigkeit und Wissenschaft, Biologie, Geschlecht und Mystik in dieser Urkraft des Lebens, die es zugleich zu transzendieren vermag. Der Vortrag beleuchtet diese Denkbewegung einer der klügsten Vertreter der kulturellen Moderne vom frühen Roman, der ihre Begegnung mit Nietzsche spiegelt ("Im Kampf um Gott") über umfangreiche Essays wie "Gedanken über das Liebesproblem" oder "Die Erotik" bis hin zu Verstehensrahmen aus Sicht der Psychoanalytikerin, zu der sie (als eigenständige Schülerin Freuds) schließlich wurde.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Einladung: Vortrag
für Montag, den 27.03.2023
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
PD Dr. Peter Villwock (Sils Maria)
Nietzsche komponiert:
Menschliches, Allzumenschliches als offenes Kunstwerk
"Sie hätte singen sollen, diese "neue Seele" - und nicht reden!" schreibt Nietzsche im Rückblick auf sein erstes großes Werk Die Geburt der Tragödie - "ich hätte es vielleicht gekonnt!" Seine musikalischen Werke werden allerdings bis heute meist wenig geschätzt, und auch dem Schriftsteller Nietzsche wurde teilweise ein "singulärer Mangel an architektonischem Talent" (Danto) attestiert. Der Vortrag untersucht, wie es mit Nietzsche als Komponist und Architekt seiner Werke steht - am Beispiel seines umfangreichsten Buches, das ihn auch bei weitem am längsten beschäftigte: Menschliches, Allzumenschliches. Im konkreten Nachvollzug seiner Arbeit am Werk wird sich zeigen, was er literarisch gewollt und gekonnt, wie er seine "Philosophie als die größte Musik" (Plato) komponiert hat.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Einladung: Vortrag
für Montag, den 27.02.2023
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Dr. Na Schädlich (Halle)
Zarathustras Liebe. Perspektiven aus dem vierten Teil des ›Also sprach Zarathustra‹
Nietzsche, der genauso feinsinnige wie ungehemmte Schriftsteller, bettet das Motiv der Liebe seines Zarathustras in der Erzählung Also sprach Zarathustra so ein, als sollte diese Liebe für den Leser ein einziges Fangnetz, gestrickt aus verschiedensten dramatischen Szenen und ideengeschichtlichen Bezügen, sein. Demgegenüber kann man aber auch mit der Erzählung gehen, um die schrittweise Problematisierung der Liebe Zarathustras aus der Innensicht zu verfolgen. Handelt es im ersten Teil der Erzählung um die Einschränkung der »Liebe zum Menschen« zur Liebe des Lehrers zu Schülern, so im zweiten Teil um Zarathustras Selbstliebe und im dritten Teil um die Liebe als amor fati. Tatsächlich treffen die beiden Linien der Lektüre im vierten Teil zusammen und binden den Ariadne-Faden: In der komödiantischen Auseinandersetzung mit den höheren Menschen erneuert sich die Liebe Zarathustras in einer Gestalt, die verspricht, gänzlich über die christliche Mitleidsmoral hinauszuführen.
Der Vortrag rückt den vierten Teil des Zarathustra in sein Zentrum, um die Befreiungsgeschichte, die Nietzsche erzählt, ›von hinten her‹ sichtbar zu machen.
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Einladung: Buchvorstellung
für Montag, den 23.01.2023
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).
Prof. Dr. Harald Seubert (Basel) und Andreas Mascha (München)
Integrale Anthropologie – Neue Horizonte
Bereits 1928 hat Max Scheler in der Vorrede zu seinem Werk „Die Stellung des Menschen im Kosmos“ auf den neuen anthropologischen Horizont und eine neue Form des Selbstbewusstseins und der Selbstanschauung des Menschen hingewiesen.
An diesen Horizont hat auch Karel Mácha mit seinen Beiträgen zu einer Integralen Anthropologie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wieder angeschlossen. In der neuen Publikation „Integrale Anthropologie – Band 1: Grundlagen“ werden diese Impulse aufgenommen und auch interkulturell erweitert – mit einem besonderen Fokus auf den Integralen Yoga von Sri Aurobindo. Die Herausgeber dieses Bandes, Andreas Mascha und Prof. Dr. Harald Seubert, werden diesen Horizonteröffnungen an diesem Abend nachgehen. Weitere Infos zur Publikation unter: www.integraleanthropologie.de
Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München