Wir werden uns in einer Reihe von Vorträgen den Positionen, Diskussionen und Polemiken (unterschiedlichster Art) widmen, die in letzter Zeit dieses neue Wort kreierten und auszufüllen scheinen. Das ubiquitäre Phänomen zieht sich bereits etwas länger hin, eine neue philosophische Richtung, Neuer Realismus benannt, trat erstmals auf in Gestalt eines „Manifestes“ im August 2011, im dezidierten Widerspruch zu den Philosophien der sogenannten Postmoderne. Allgegenwärtig ist dabei die Namensnennung Friedrich Nietzsches, Viertelsatz, Halbsatz, ganzer Satz, Schlagwörter, gerne aus dem berühmten Un-Buch „Der Wille zur Macht“. Tatsächlich gelesen und reflektiert wird Nietzsche dabei wie es scheint weniger.
Denken mit Friedrich Nietzsche : so lautet das Motto unseres Nietzsche-Forums-München. Eben dies scheint zwar heute allgegenwärtig der Fall zu sein, doch eigentlich ohne ihn selbst und seine Positionen, Überlegungen, Reflexionen in die Denkbewegung auch ernsthaft einzubeziehen. Wir sehen uns daher durchaus angerufen und aufgerufen, in diese Diskussionen einzutreten und auch argumentativ einzugreifen, vornehmlich, um die Bezugnahmen auf unseren Namensgeber Nietzsche abzuklären und aufzuklären: da wird es so Einiges zu entdecken geben.