Seidlvilla

Einladung: Vortrag

für Montag, den 13.07.2020
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).

David Simonin (Paris)

Affektivität und Hermeneutik der Macht.
Ein Kommentar zum Aphorismus 13 von der "fröhlichen Wissenschaft": Zur Lehre vom Machtgefühl.

Nachdem der Begriff „Machtgefühl“ eine zentrale Rolle im Hintergrund von Morgenröthe gespielt hat, fasst Nietzsche seine Anwendungsbereiche und Merkmale im Aphorismus 13 von der Fröhlichen Wissenschaft zusammen: „Zur Lehre vom Machtgefühl“, so heißt es dort. Mit diesem Wendepunkt befindet sich Nietzsche schon auf dem Weg einer umfassenden „Lehre“, obwohl vom berühmteren „Willen zur Macht“ noch nicht die Rede ist.
Das vierfache Ziel dieses Vortrags ist es, 1) ein Kommentar zum Aphorismus und 2) eine Interpretation der anfänglichen Aphorismenkette der Fröhlichen Wissenschaft zu geben; 3) Zu textgenetische Analysen zu führen, dank derer die Entwicklung des Denkens im Laufe der Textänderungen besser zu verstehen ist; 4) Davon ausgehend soll eine allgemeine Darstellung des „Machtgefühls“ gegeben werden, das vor dem „Willen zur Macht“ entstand, und das durch diesen nie völlig ersetzt wurde.
Was heißt es also, eine Macht, oder sich mächtig, bzw. ohnmächtig zu fühlen? Wie kann man sich mächtig fühlen? Kann man sich mächtig fühlen, ohne mächtig zu sein? Der subjektive Faktor des Gefühls, sei es im körperlich-affektiven oder im mentalen Sinne des Wortes, steht im Kern des Machtverständnisses in den Texten Nietzsches. Die Fröhliche Wissenschaft Aph. 13 soll hier als Beispiel dienen und als Eingangstor fungieren.

Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 10.-- / 5.-- (Mitglieder) / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München