Einladung: Lebensphilosophie 1 - 4 / Teil 1 - Die Väter

für Montag, den 25. Januar 2016
um 19.00 Uhr, in der → Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062).

Dr. Robert J. Kozljanic (München)
Lebensphilosophie – Zur Einführung

Arthur Schopenhauer (1788-1860) und Friedrich Nietzsche (1844-1900) gelten als entscheidende Ideengeber einer bis heute aktuellen philosophischen Bewegung: der Lebensphilosophie. Sie waren es, die erstmals konsequent die psychischen, biotischen und historischen Lebensquellen ins Zentrum des Philosophierens rückten: Lebenswillen und Gestaltungskraft, Unmittelbarkeit und Gefühl, Unbewusstes und Leibesvernunft, Zeitgeist und Lebenswelt, Intuition und Einfühlung, Kunst und Kreativität. Mit ihnen kam es zu einem Paradigmenwechsel: von der Seins- und Begriffsphilosophie hin zu einer Werdens- und Erlebensphilosophie. Wichtige akademische Gründerväter dieser neuen Werdens- und Erlebensphilosophie sind Wilhelm Dilthey (1833–1911), Henri Bergson (1859–1941) und der späte Georg Simmel (1858–1918). William James (1842-1910) entwickelte, in Kontakt zu Henri Bergson, eine US-amerikanische Variante der Lebensphilosophie: den Pragmatismus. Doch, wie Schopenhauer und Nietzsche, aber auch wichtige Gründermütter wie Malwida von Meysenbug (1816-1903), Lou Andreas-Salomé (1861-1937) und Helene Stöcker (1869-1943) beweisen, hatte (und hat) die Lebensphilosophie immer auch eine starke außerakademische Tradition. Hier stehen weniger die erkenntnisgenetischen Probleme im Vordergrund als vielmehr die Fragen nach einer modernen Lebenskunst und Liebesphilosophie.

Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!
Unkostenbeitrag € 8.--/ 6.-- / Studenten frei
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München