Einladung
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für Montag, den 28. Februar 2011
um 19.00 Uhr, in der Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt 08024-1453)

Prof. Dr. Hans-Rüdiger Schwab (Münster):
»Lou Andreas-Salomés Nietzsche«
mit Präsentation des 2. Bandes der von H.-R. Schwab initiierten Neuedition der Werke
Lou Andres Salomés: Philosophie – „Ideal und Askese“, im Verlag Medienedition Welsch.

„Ein sehr merkwürdiges junges Mädchen“, schrieb Malwida von Meysenbug 1882 über die damalige Louise von Salomé an ihren Bekannten Friedrich Nietzsche, sie „scheint mir ungefähr im philosophischen Denken zu denselben Resultaten gelangt zu sein, wie bis jetzt sie“. Die persönliche Begegnung der beiden setzt diese Beobachtung völlig ins Recht. Von niemandem jedenfalls fühlt sich Nietzsche zeitlebens so sehr verstanden wie von der 17 Jahre jüngeren Frau. Sein „Geschwistergehirn“ nennt er sie einmal, und „Schritt für Schritt bis zur letzten Consequenz“ führt er sie zur Entstehungszeit von „Also sprach Zarathustra“ in seine Philosophie ein: „Sie als den ersten Menschen, den ich dazu für tauglich hielt.“
Wie sehr Lou Andreas-Salomé den einsamen Denker tatsächlich verstanden hat, zeigt sich in ihren zahlreichen Arbeiten über ihn, die seit 1890 erscheinen und nach dem begründeten Urteil Karl Löwiths Jahrzehnte hindurch die gewichtigsten Beiträge zum Verständnis Nietzsches darstellen. Dabei schreibt die Autorin nicht als Jüngerin, sondern als jemand, der angesichts seines missverständlichen Ruhms zu einer angemessen Lesart beitragen möchte. Eigenem Bekunden gemäß ist ihr Standpunkt einer jenseits der zeitgenössischen Extreme des „gut gemeinten Eifers blinder Anhängerschaft“ wie der wütenden Polemik gegen Nietzsche. Welche Akzente sie bei ihrem Versuch „einer wirklich gerechten Würdigung der Philosophie Nietzsches“ setzt, darum soll es in diesem Vortrag gehen. 
Die Veranstaltung wird unterstützt von der MedienEdition Welsch, bei der die Werke von Lou Andreas-Salomé neu publiziert werden. Der Verlag stellt auch einen Büchertisch.

 

Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!

Unkostenbeitrag € 8.--/6.—

Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München