Einladung
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für Montag, den 25. Februar 2008,
um 19.00 Uhr, in der Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing

Prof. Dr. Dr. h.c. Dieter Borchmeyer, Prof. Dr. Dr. Johann Figl

»Wagner, Nietzsche und das Judentum«
Zum 125. Todestag Richard Wagners
und anlässlich des Erscheinens des Wagner-Nietzsche-Handbuchs im Rowohlt-Verlag

In ihrem gemeinsamen Vortrag werden der Literaturwissenschaftler Dieter Borch- meyer und der Religionswissenschaftler Johann Figl, Autoren des neuen Wagner-Nietzsche-Handbuches, Wagners und Nietzsches Verhältnis zum Judentum kritisch vergleichen.

Der Vortrag von Dieter Borchmeyer beleuchtet Entwicklungsstationen und Hintergründe der aggressiven Haltung Wagners zum Judentum. Wagner konnte sich bis an sein Lebensende nicht von der neurotischen Zwangsvorstellung einer Verfolgung seiner Person und seines Werkes von jüdischer Seite befreien. Andererseits widersprach die antisemitische Bewegung seit den späten siebziger Jahren der in seiner letzten Lebenszeit vertretenen Überzeugung von der Ein-heit des Menschengeschlechts und der bloßen „Vorläufigkeit“ des Rassengesetzes.

Johann Figl charakterisiert das Wagners Einstellung – nach der Loslösung von ihm – durchaus entgegengesetzte, überwiegend positive Verhältnis Nietzsches zum Judentum; es ist für ihn ein Antidot gegen den jüdischen Chauvinismus und Wegbereiter eines europäischen Menschen-tums. Das historische Judentum ist nach Nietzsches Urteil freilich auch ein Vorreiter der christ-lichen „Sklaven-Moral“ gewesen. Zugleich sieht er deutlich die Diskriminierung dieses Volkes, wenn er von der „langen Leidensschule“ der Juden spricht, und versteht sich schließlich als ent-schiedener Gegner des Antisemitismus.

Unkostenbeitrag € 10.--/7.—

Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München.