Einladung
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für Montag, den 28. Juli 2014
um 19.00 Uhr, in der Seidlvilla,
Nikolaiplatz 1b, München-Schwabing
(Kontakt +49 176 41754062)

Sehr herzlich einladen dürfen wir Sie hiermit zum
ausserordentlichen Vortrag der

Werner Ross Stipendiatin 2012.

Frau Huang Jing hat das Thema, zu dem sie sprechen wird, kurzfristig variiert. Wir bitten sehr herzlich um Ihr Verständnis.

Jing Huang, Berlin/Peking
Nietzsches Theorie des tragischen Pathos

 

Nietzsches Ausführungen des tragischen Pathos sind keineswegs eine creatio ex nihilo, sondern entfalten sich in einer Auseinandersetzung mit Aristoteles. Ein Notat mit dem Titel „Was ist tragisch.“ beginnt mit der folgenden Bemerkung: „Ich habe zu wiederholten Malen den Finger auf das große Mißverständniß des Aristoteles gelegt, als er in zwei deprimirenden Affekten, im Schrecken und Mitleiden, die tragischen Affekte zu erkennen glaubte“ (KSA 13, 15[10]). Aus seiner Sicht ist die aristotelische Katharsislehre, nach der „man durch Erregung dieser Affekte sich von ihnen ,purgirt‘“, „einfach nicht wahr“ (Ebd.).

Der Vortrag unternimmt den Versuch, Nietzsches eigenartige Bestimmung des tragischen Pathos in seiner Polemik gegen Aristoteles herauszuarbeiten. Dabei wird der Frage nachgegangen, welche Emotion(en) Nietzsche als tragisch begreift. Es wird außerdem versucht aufzuzeigen, dass Nietzsche zwar wichtige Elemente aus Jacob Bernays’ medizinischer Katharsisdeutung übernommen hat;  dass er jedoch ein differenzierteres Bild von derjenigen Art und Weise entwirft, wie der Zuschauer durch die Performanz der Tragödie emotional erregt wird, wenn er die tragische Wirkung als die Reduzierung eines emotionalen Übermaßes auf ein Mass, oder als die Verwandlung von einer musikalischen Erregung hin zu einer Bilderwelt beschreibt.

Bitte bringen Sie interessierte Freunde und Bekannte mit!

Unkostenbeitrag € 8.--/6.--

Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München